Carstensz-Expedition: Illaga, das Herz Papuas
Die Nacht in Timika ist kurz. Um 4:00 Uhr klingelt der Wecker. Wir müssen früh zum Flughafen. Denn es ist unklar, ob und wann unser Flug nach Illaga in das Herzen Papuas startet.
Den Artikel habe ich direkt am Ende des Tages auf dem Smartphone geschrieben. Er zeigt ungefiltert persönliche Emotionen und Wahrnehmung bei der Besteigung. Etwaige Rechtschreibfehler sind zu verzeihen.
Warum tue ich mir so etwas an? Wieder klingelt der Wecker zu einer unchristlichen Zeit. 4:00 Uhr schlage ich die Augen auf. Schnell den letzten Rest in die zwei Taschen gepackt, etwas Yoga und ab zum Frühstück. Dr. Weiglein hat uns einen strengen Zeitplan auferlegt. Nach einem kurzen Frühstück mit Toast und Reis geht los.
Um 5:00 Uhr geht es schon zum Flughafen. Wir fahren nicht zum Haupttor des Flughafens sondern in ein kleines Nebengebäude. Unser wackliger Zehnsitzer ist bis zur Decke mit Gepäck gefüllt. Neben unserer Ausrüstung sind auch Vorräte für die Expedition an Bord.
Risiko Abflug nach Illaga
Unser Expeditionsleiter will jedes Risiko minimieren. Hintergrund sind die vielen anderen Faktoren, die unsere Abreise nach Illaga verzögern können. Insbesondere das Wetter ist in Papua unberechenbar. Dr. Weiglein sagte schon gestern, dass wir am Flughafen lange warten könnten. Drei Stunden sei die Regel, bis die Flugzeuge nach Ende des Morgennebels starten könnten. Wir haben aber Glück.
Bevor wir den Abflugraum, ähnlich einem kleinen Provinzbahnhof in den 80ern, betreten dürfen, werden wir und das Gepäck gewogen. 6:30 Uhr heben wir mit einer Twin Otter ab. Für mich der erste Flug in so einer kleinen STOL(Short Take-Off and Landing)-Maschine. Großartig, der Blick über den Regenwald. Am Hintergrund zeichnet sich die Gebirgskitte des Maoke-Gebirges ab. Ich fühle mich ganz als Entdecker.
Illaga: Am Ende der Welt
Aber dann geht es schon wieder runter. Nach rund 45 Minuten landen wir in Illaga. Eine von der Zentralregierung ausgebaute Ortschaft mitten im Urwald. Da wird mir erstmalig diese Verrücktheit bewusst. Wir sind am Ende der Welt angelangt, um einen sinnlosen Berg zu besteigen. Und das über zwei Wochen.
Das Flugfeld ist schlammig, Soldaten mit Gewehren begrüßen uns. Wir steigen um in einen großen LKW ohne Ladeklappe. Ruckelnd fahren wir im Stehen mit lokalen Einwohnern, kurz unterbrochen von einen Zwischenstopp bei der Polizei, zum Zeltplatz.
Hier ist alles ursprünglich. Blechhütten säumen unseren Weg. Kinder interessieren sich für uns. Sie haben keine Scheu und zeigen lachend ihr weißen Zähne. Wir sehen und spüren die Armut. Aber trotzdem sind die Menschen freundlich und offen. Die Einheimischen beäugen uns interessiert. So oft kommen hier keine Westler an. Wir sind erst die dritte Expedition in diesem Jahr. Ich lerne den Gruß hier in Papua: Man klemmt Mittel- und Zeigefinger zusammen und zieht die Finger mit einem Schnalzen auseinander.
Bei strahlendem Sonnenschein spazieren wir über Schotterwege und zerbrochene Brücken. Trotz der Höhe von ca. 2.400 Metern ist es warm und schwül.
Der Tag bietet kulinarisch einen ersten Eindruck: Fischsuppe mit Reis zu Mittag, Dosenfleisch mit Reis zum Abend. So wird es jetzt 14 Tage weitergehen.
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