Fast wie Weihnachten
Es fühlt sich wie Heiligabend an. Denn heute Nacht klingelt der Wecker um 3:00 Uhr. Vorher müssen wir aber noch ins Lager 3 aufsteigen.
Es ist ein lockeres Aufwachen in Lager auf auf 5.400 m. Jost und ich lassen uns von der Sonne streicheln und schälen uns dann aus den Schlafsäcken. 450 Höhenmeter liegen vor uns, wir kennen den Weg zu Lager 3.
Er birgt durch die Spalten gewisse Risiken, aber ist körperlich und technisch gut machbar.
Los geht es wie gehabt mit dem Kobusch-Step. Eine Stelle Eisklettern im Grad WI 2.
Dann wird es wieder anstrengend. Es geht den weiten Weg über den Gletscher. Weniger ist die Höhe das Problem als nochmal die weiten Entfernungen zu gehen.
Ich konzentriere mich auf jeden einzelnen Schritt und komme so in einen trance-ähnlichen Zustand. Trotzdem müssen wir aufmerksam bleiben, denn sie Spalten können hier überall lauern.
Bald erreichen wir Lager 3. Es ist furchtbar kalt, der Wind trifft heftig auf uns. Unsere Hände fallen trotz dicker Daunenhandschuhe ab. Jost buddelt mit einer Schaufel ein Loch für unserer Zelt.
Derweil versuche ich schonmal Schnee in einer windgeschützten Grube zu schmelzen, dass wir nicht zu viel Zeit verlieren. Es scheint der kälteste Tag unserer Expedition zu sein.
Als das Zelt steht, kriechen wir schnell hinein. Wir kochen schnell unsere Snacks und dann geht es in den Schlafsack, zum Aufwärmen. Wir spüren unsere Finger kaum.
Unsere Spannung steigt derweil. Wir lachen zwar noch, aber unsere Gespräche und Gedanken kreisen um den morgigen Tag. Was kann passieren? Wie wird das Wetter? Wie kann die Route verlaufen?
Aber wir werden müde und fallen in einen tiefen Schlaf. Morgen klingelt der Wecker um 3:00 Uhr. Ich bin nervös, denn es geht wieder ins Unbekannte. Irgendwie ist es aber auch wie Weihnachten. Noch einmal schlafen und dann wissen wir mehr…
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