Über den Stopselsteig zur Zugspitze
Eigentlich war der Jubiläumsgrat am gestrigen Samstag geplant. Aber die Wettervorhersage hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich eine Alternative mit Freunden gemacht. Dabei war der Tag dann doch großartig. Dafür bin ich am heutigen Sonntag kurz über den Stopselsteig hoch zur Zugspitze. Eine entspannte Wanderung.
Verschiedene Wege führen zum höchsten Punkt in Deutschland. Vor einigen Jahren sind wir den Klettersteig übers Höllental gegangen. Ein langer, schöner Weg.
Heute soll es der Stopselsteig sein. Eine Empfehlung von Jost Kobusch. Ein lockerer Weg hoch zum Gipfel mit A-/B-Klettersteig-Stellen.
Nach einer Nacht im Zelt, umgeben von Blitz, Donner und schwerem Regen geht es gegen 6:30 Uhr los. Der Start ist klassisch am Eibsee. Der Weg führt dann Richtung Ehrwald durch einen dichten, wunderschönen Wald über die Staatsgrenze.
Irgendwann biegt ein Weg nach links Richtung Wiener Neustädter Hütte ab. Hier geht es hoch, durch Latschen und Geröll. Etwas ausgewaschen nach dem Regenguss der vergangenen Nacht, daher bleibe ich konzentriert. Vor mir ist ein Stimmengewirr. Eine große Gruppe legt gerade ihre Helme an. Ich ziehe vorbei und sehe die ersten Stahlseile. Jetzt geht es steiler nach oben, eine spaßige Wanderung, die teilweise ausgesetzt ist.
Angekommen an der Wiener Neustädter Hütte trinke ich einen schnellen Kaffee und gehe weiter. Der Weg geht gut markiert durch Geröll nach oben und irgendwann steht man vor kompaktem Fels. Ich habe zwar das Klettersteigset angelegt, werde es aber nicht benötigen.
Der Fels ist wunderbar zu Klettern und Gehen. Niemals fühle ich mich unsicher. Ich überhole weiterhin Gruppen, die sich konsequent sichern, was nach subjektiver Einschätzung auch richtig ist.
Nach gut 1,5 Stunden erreiche ich den Wettersteingrat. Dort nehme ich mir ausgiebig Zeit und schnacke mit Wanderern, die aus Richtung Knorrhütte kommen. Das Wetter ist super und gibt den Blick auf das umliegende Panorama frei.
Schließlich wandere ich durch die Touristen zum Goldkreuz. Ein schnelles Foto und dann gehe ich ein paar Schritte auf dem Jubiläumsgrat. Den werde ich im kommenden Jahr machen.
Der Stopselsteig selbst war keine Herausforderung. Es war eine entspannte Tour, die sich immer wieder lohnt.