Im Impala zu den German Doctors in Nairobi
Weite Savanne, wenige Menschen und Giraffen sehen wir auf dem Weg von Moshi nach Nairobi. Der Impala bringt uns in knapp neun Stunden in die kenianische Hauptstadt. Dort besuchen wir die German Doctors im Mathare Valley.
Den Artikel habe ich direkt am Ende des Tages auf dem Smartphone geschrieben. Er zeigt ungefiltert persönliche Emotionen und Wahrnehmung bei der Reise. Etwaige Rechtschreibfehler bitte ich zu verzeihen.
Seit dem wir den Gipfel des Kilimanjaro erreicht haben, sind zwei Tage vergangen. Wir haben uns am 4. Januar 2018 in der Weru Weru River Lodge von den Strapazen erholt und machen uns heute auf den Weg nach Nairobi. Die irre Fahrt im Impala-Kleinbus von Moshi aus, dauert rund neun Stunden und kostet nur 35 US-$. Die Reservierung und Tickets lassen sich in der Stadt kaufen. Es ist günstiger, wenn man als „Einheimischer“ bucht und nicht als ausländischer Tourist. Hier geht es zur Webseite der Buslinie.
Auf engen und unbequemen Sitzen schaukeln wir die rund 370 Kilometer durch die Savanne. Wir sind eine bunt gemischte Fahrgemeinschaft. Touristen mit Rucksäcken und Einheimische mit noch mehr Gepäck, das auf dem Dach verstaut wird. Ein Sikh sitzt neben mir und lacht mich an. Ein Kulturmix!
Die Strecke führt uns zunächst nach Arusha, einer von deutschen gegründeten Garnison. Dort sollen wir eine Weile stehen und nutzen die Chance, eine Pizza essen zu gehen. Dann geht es doch wieder ganz schnell. Wir lassen uns die Pizza in Kartons packen und schon geht es Richtung Nairobi. Am Namanga Gate überschreiten wir die Grenze nach Kenia.
Weiter Blick in die Savanne
Dazwischen liegen weite Landschaften mit spärlicher Vegetation. An ein Dösen ist in den unbequemen Sitzen nicht zu denken. Der Blick schweift weit ab. Freilaufende Giraffen kreuzen die Straße. Ab und an fahren wir durch kleine Siedlungen. Auf der Strecke über die Namanga Border Control sehen wir nur selten Menschen. Meist junge Männer, die mit Stöcken der Straße nach Norden oder Süden folgen. Tansanier und Kenianer sind bekanntermaßen gut zu Fuß. Daher überrascht das nicht.
Die Autos überholen uns in Harakiri-Aktionen, so dass meine Hände schwitzen. Ich bin schon selbst Auto in der afghanischen Hauptstadt Kabul gefahren, aber das hier toppt das Ganze. Mit geringer Geschwindigkeit übernehmen wir und andere riskante Überholmanöver. Ein Wunder, wie viele Autos auf so einer Straße nebeneinander fahren können.
Unterbrechung am Namara-Grenzposten
Auf der Mitte unserer Strecke liegt der Grenzposten Namara . Eine willkommene Unterbrechung. Hier wird es busy. Wir verlassen den Bus und stellen uns in einer langen Schlange an. Hier wird das erste Mal unser Extra-Impfpass auf die Gelbfieber-Impfung geprüft. Erst dann geht es weiter. Der tansanische Zollposten überprüft unsere Ausreisefristen. Nach dem Stempel geht es fünf Meter weiter zum kenianischen Zöllner. Dort geht es schnell – wenn man sein Visum online bei der Botschaft vorab beantragt. Das kostet rund 50 US-$ und dauert ein paar Klicks im modernen Online-Portal. Eine Mitreisende im Bus hat das bewusst versäumt. So dürfen alle anderen entnervt draußen beim Impala warten.
Endlich geht es weiter! Landschaftlich ändert sich nichts. Die Savanne bleibt weit, am Horizont entstehen dunkle Gewitterwolken. Allerdings sehen wir jetzt mehr Siedlungen und Menschen. Je näher wir Nairobi kommen, desto dichter wird die Zivilisation. Nairobi hat rund 3,2 Millionen Einwohner und dadurch ein riesiges Einzugsgebiet.
In der früh zunehmenden Dunkelheit (wir sind immer noch in Äquator-Nähe) erreichen wir die Vororte Nairobis. Menschenmassen sind an diesem Freitagabend auf der staubigen Straße unterwegs. Ampeln gibt es nicht, gelegentlich taucht ein Polizist in seiner weißen Uniform in dem Dunst auf. Trotzdem halten sich Auto-, Motorrad- und Radfahrer nicht an die Regelungen. Ein Chaos, in dem wir uns langsam vorarbeiten. Aber auch lustig, dass so wenig passiert.
Irgendwann fahren wir auf Asphalt. Die Straßen werden vierspurig und es gibt Platz. Am Horizont erhebt sich eine Skyline. Frankfurt? London? New York? Nein, es ist Nairobi. Dieser innere Stadtteil wirkt europäisch geordnet. Die leuchtenden Straßen und auch der Geruch wirken nicht exotisch auf unsere Sinne. Die Stadt kann es an Sauberkeit locker mit Berlin aufnehmen.
Nach der neunstündigen Fahrt erreichen wir mit ein paar Zwischenstationen den Busbahnhof. Erschöpft und müde trennen sich bis morgen die Wege unserer Reisegruppe. Gwen, Tjalf und ich fahren gemeinsam zu einem Hotel in Nähe der Innenstadt. Nach einer kurzen Dusche fallen wir schnell in den Schlaf. Morgen wartet ein spannendes Erlebnis auf uns.
Der Besuch bei den German Doctors im Mathare Valley.
Die Galerie vorab:
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