Summits

Erstbesteigung im Himalaya: Eine holprige Jeep-Fahrt nach Manang


Heute geht es richtig hoch. Von rund 900 Metern auf rund 3.500 in Manang. Ich werde die hohe Reliefenergie Nepals am eigenen Leib erfahren.

Nach einem „Mues Li with Milk and Honey“ starten wir um 8:15 Uhr auf unsere letzte Etappe in Besisahar. 10 Stunden wird sie dauern. Am Tag vorher war es schon eine lange Fahrt im Kleinbus.

Gebete im Jeep

Vorbei an reißenden Flüssen, ausgeschwemmten Berührungen, zerstörten Straßen. Und immer knapp an der Abbruchkante entlang.

Ständige Seufzer und Hilfsgebete begleiten meine Fahrt nach Manang.

„We all shall pray to our gods!“ sagt unvermittelt jemand hinter mir. Vor mir höre ich ein „Halleluja“ überraschend aus nepalesischem Mund. Zehn Menschen legen ihr gesamtes Vertrauen in die Künste des Fahrers.

Im Jeep nach Manang - Erstbesteigung im Himalaya

Eine abwechslungsreiche Fahrt

Neben mir ist nur weiterer Ausländer in unserer Fahrgemeinschaft. Rake ist Inder und hat ein Semester seines MBA in Mannheim studiert. Wir unterhalten uns prächtig über Politik, Gesellschaft und Ökonomie. Wir teilen viele Ansichten.

Zwischendurch geht es nicht weiter. Wir müssen aussteigen, um die Straße zu reparieren. Dazu legen wir Steine in die ausgeschwemmten Löcher und begradigen so den Weg für den Jeep.

Ab und an nehmen wir unterschiedliche Menschen vom Weg mit. Eine Zeit lang fahren wir zu zwölft. Eine enge Nummer.

Ein Highlight am Weg ist Swagako dhoka. Eine riesige Platte. Auf deutsch heißt das „Tor des Himmels“.

Heaven's Gate auf dem Weg nach Manang

Dort wird mit mir auch ein Tiktok-Video gedreht. Es sind lustige, freundliche auch selbst-ironische Leute. So etwas nimmt in Deutschland leider ab:

Müde in Manang

18:30 Uhr erreichen wir schließlich Manang, erschöpft von der langen und engen Reise im Jeep. Jost erwartet uns in der warmen Stube.

Es gibt ein Abendessen, das typische Dal Bhat mir Linsen, Reis und Gemüse. Und danach zwei Partien Schach. Morgen besprechen wir die Reise und gehen auf rund 4.000m zur Akklimatisierung.

Jost Kobusch und Nicolas Scheidtweiler in Manang

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