Jetzt geht es los! Ab ins Lager 1.
Heute haben wir uns das erste Mal ein Bild von der Geographie vor Ort verschafft. Jetzt geht es darum, einen Standort für Lager 2 auf ca. 5.800m zu finden und Material zu deponieren.
Das Ganze hängt vom effizientesten Weg ab. Und das ist das Besondere einen Erstbesteigung. Es gibt keine Wege. Oder eine Vielzahl.
Bei der heutigen Erkundung haben wir Möglichkeiten unseren Gipfel zu erreichen haben, aber auch wieder verworfen.
So langsam dämmert uns, warum der 6.000er bisher unbestiegenen ist. Er ist nahezu unerreichbar. Entweder sind es technische Herausforderungen oder man hat einen langen Umweg zu gehen.
Winterwonderland zum Lager 2
Jetzt haben wir eine Lösung:
Nach unserem Aufstieg aus Lager 1 mit leichter Kletterei (I) und der Wegfindung durch Geröll und Schutt befinden wir uns auf einem Plateau eines ehemaligen Gletschers.
Ein Winterwonderland, mit riesigen Gletscherabbrüchen, eiskalten Seen und über uns der strahlendblaue Himmel.
Wir orientieren uns zunächst Richtung Osten, um uns einen Überblick zu verschaffen.
Im Hintergrund sehen wir die Annapurna. Es ist sehr windig. Die Schneefahnen an der Bergkette sind deutlich erkennbar.
Wir gehen danach eher nach Norden, legen abwechselnd unsere eigene Spur an. Jetzt lohnen sich die 8.000er-Stiefel mit den hohen Gamaschen.
Spaß an der Erkundung
So langsam teile ich Josts Euphorie für die Expeditionen. Während es mir zu Beginn vorrangig um den Gipfel ging, habe ich jetzt Spaß daran, im Labyrinth zu suchen und hinter jede Ecke, jeden Hügel, jeden Zwischengipfel zu schauen.
Die Zeit vergeht bei der spielerischen, aber ernsthaften Suche wie im Flug.
Wir müssen aufpassen, uns körperlich nicht zu verausgaben.
Vor uns entwickelt sich nach und nach ein Bild. Wir gleichen die Karte mit der Realität ab. Zunächst wollen wir einige Schwierigkeiten umgehen.
Aber der Weg ist weit und geht hoch und runter. Anstrengend. Aber zunächst die einzige Option.
Lager 2 unter dem Gletscher
Als wir umkehren, kommt Jost die Idee, direkt durch den Gletscher aufzusteigen und darunter das Lager 2 einzurichten.
Dort pausieren wir und genießen die Stimmung.
Ich finde die Idee gut. Wir sparen so Weg und Zeit. Jost hat die Eisgeräte zum Klettern. Ich nur einen Gehpickel. Aber für den Nachstieg reicht es, wenn er ein Fixseil anbringen kann.
Mit der Idee gehen wir nach dem Abendessen in unsere Schlafsäcke in Lager 1 und freuen uns auf den morgigen Weg zu Lager 3.
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