Aconcagua 360°, Tag 11: Ohne Luft
Jetzt sind wir im Camp 3, Cólera. Rund 500 Höhenmeter haben wir bei strahlendem Himmel zurückgelegt. Gute vier Stunden haben wir dafür gebraucht.
Den Artikel habe ich direkt am Ende des Tages auf dem Smartphone geschrieben. Er zeigt ungefiltert persönliche Emotionen und Wahrnehmung bei der Besteigung. Etwaige Rechtschreibfehler bitte ich zu verzeihen.

Gestern Nacht wollte ich schon abbrechen. Ich habe keine Luft bekommen. Nachdem ich gegen 19 Uhr eingeschlafen bin, wache ich nach gut einer Stunde auf. Etwas liegt wie eine schwere Bleiweste auf meiner Brust. Etwas Panik kommt bei mir auf. Ich öffne meinen Schlafsack und das Zelt. Tief ziehe ich die kalte Luft ein. Aber es wird nicht besser. Um 22:00 Uhr bin ich zu unserem Bergführer Julver und habe ihn gebeten, mich runter zubringen. Seine Antwort war lapidar, ich solle bis heute früh warten. Und das war richtig, auf Basis seiner Erfahrung.
Auf geht’s zu Camp Cólera
Heute wache ich um 7:30 Uhr auf. Und mir geht es blendend. Keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit.
Also, auf zum Camp 3 „Cólera“ auf 6.000m direkt unter dem Aconcagua. Die Sonne scheint und die Stimmung wird wieder besser. Nach dem wir im Sturm in Camp 1 die Zelte aufgebaut haben, ist der Abbau an diesem Morgen inzwischen eine Fingerübung.
Gegen 10:00 Uhr bewegen wir uns gemächlich los. Wir haben viel Zeit für die rund 500 Höhenmeter. Die Sicht ist klar, wir blicken weit über die Alpen.
Motivation für den Gipfeltag suchen
Ich male mir schon den morgigen Tag aus. Nach dem ich schon mehrere Gipfel auch über 6.000m bestiegen haben, freue ich mich auf das Gefühl, mit Gänsehaut und Tränen oben anzukommen.
Der Weg wird hart werden. Du bist erschöpft, willst langsamer gehen und vielleicht umdrehen. Dann lernst du deinen Geist kennen. Für einen Gipfeltag benötigst du mentale Stärke, um dich selbst zu überwinden. Kleine Motivationstricks helfen.
Für mich ist es – ganz ehrlich – die Belohnung, dir als Leser spannende Einblicke zu geben. Ich freue mich daher auf Resonanz oder Kommentare von dir. Daneben stelle ich mir vor, wie ich Vorträge über diese Besteigung halte und die Spendendose für die German Doctors klingelt und sich füllt.
So sind wir alle still auf dem Weg nach oben. Wenige Gespräche, jeder ist mit sich beschäftigt.
Wir kommen frühzeitig an. Ich schaue mich noch etwas um. In Camp Cólera kommen auch die Bergsteiger der Normalroute aus dem Basislager Plaza de Mulas an. Hier vereinigen sich die beiden Routen.
Jetzt relaxen wir und harren dem morgigen Gipfelsturm.
Das Video zu Tag 11 zum Aconcagua:
< Zu Tag 10 auf dem Weg zum Aconcagua
> Zu Tag 12 auf dem Weg zum Aconcagua
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