Summits

Kopfschmerzen in Thorong Phedi


Heute ist Ruhetag. Was ein Glück. Nachdem ich relativ schnell eine Höhe von 4.800m erreicht habe, meldet sich mein Körper.

Ruhetag in Thorong Pedi - Nico Scheidtweiler vor der Lodge

Eine schlechte Nacht, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit. Daher passt das perfekt. Wir gehen kurz eine Runde spazieren, vertreiben uns ansonsten die Zeit mit mal mehr und mal weniger tiefgründigen Gesprächen.

Parallel bereiten wir alles für morgen vor. Dann werden wir das vorgeschobene Basislager einrichten. Unser Ziel sind 5.200m. Dafür benötigen wir alles: Zelt, Schlafsack, Essen, Hardware.

Anup wird uns unterstützen, damit wir alles Notwendige oben haben. Über was wir zudem alles für das vorgeschobene Basislager nachdenken müssen:

Wasserquellen, Steinschlag, Höhe.

Ansonsten sind wir fast alleine in der Lodge. Die meisten Wanderer ziehen alle weiter. Am Ende kommt eine Kölner Familie. Lustiges, kurzes Gespräch.

Die Rheinländer.

Heute messen wir das erste Mal meine Sauerstoffsättigung auf 4.540m. Der Wert liegt zwischen 79 und 85 Prozent.

Nicht optimal, aber ausreichend für den morgigen Tag. Wir werden das im Auge behalten. Das Körpergefühl ist wichtiger.

Das Wetter ist wechselhaft. Zwischendurch kamen leichte Schneeflocken, dann war es bewölkt und klarte ab und an zu blauem Himmel auf. Wir haben Vollmond, ideale Bedingungen für einen Gipfelsturm.

Wir überlegen dann doch, direkt sechs Tage und einen ersten Versuch für die Besteigung des Gipfels zu machen.

Dann üben wir noch die Spaltenbergung. Zu zweit in einer Seilschaft ist die schwierig. Daher muss jeder Griff sitzen.

Vorbereitung auf den Gletscher - Nico Scheidtweiler und Jost Kobusch

Ich fühle mich hin- und gerissen, dass wir morgen für vier Tage den Komfort verlassen.

Aber der Traum ist nur 2.000 Höhenmeter entfernt. Zuhause in Tirol, wäre das ein Witz. Aber hier liegen bisher unbekannte Herausforderungen dazwischen.

Eine Nacht in Thorong Pedi

Bei meinen Expeditionen kannst du zeitnah im Detail dabei sein. Über Facebook, Youtube, Instagram, Twitter poste ich regelmäßig Bilder und kleine Videos. Folg mir einfach auf den Profilen.


Du liest diesen Blog gerne?
Dann freue ich mich, wenn du die Hilfsorganisation Eco Himal unterstützt:

Einfach per Paypal spenden.

Mehr Gipfelerlebnisse? Hier wirst Du fündig.

Verwandte Artikel

Lager 1 im Sonnenaufgang
Manaslu: Mein Tagebuch

Die Manaslu-Expedition ist meine längste Abwesenheit seit meinen Auslandseinsätzen in Afghanistan und im Kosovo. 43 Tage von Abflug in München bis zur Abreise aus Kathmandu bin ich mit der Agentur Satori unterwegs.

Weiterlesen
Jost Kobusch buddelt ein Loch für das Zelt
Erstbesteigung im Himalaya: Fast wie Weihnachten

Es fühlt sich wie Heiligabend an. Denn heute Nacht klingelt der Wecker um 3:00 Uhr. Vorher müssen wir aber noch ins Lager 3 aufsteigen.

Weiterlesen
Insta-Live mit Jost Kobusch: Wie ist es auf einem 8.000er?

Am 30. August 2022 fliege ich mal wieder nach Nepal. Der Manaslu ruft. Mein Ziel ist es, ohne zusätzlichen künstlichen Sauerstoff aufzusteigen und wenn es klappt auf Ski abzufahren. 

Weiterlesen

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published. Required fields are marked *