Die Daunenjacke geht verloren
Heute passiert ein Unglück. Meine wichtige Daunenjacke hüpft den Berg runter und ist für den Rest der Expedition verloren.
Unser Lager 1 wird spät von der Sonne erreicht. Wir haben zwar einen guten Platz gefunden, der liegt jedoch lange im Schatten. So dauert es nach meiner Eidechsen-Methode lange bis unsere Körper aufgewärmt sind.
Erst gegen 8:00 Uhr schälen wir uns aus unseren Daunenschlafsäcken. Heute geht es erstmalig für eine Nacht in unser geplantes Lager 2.
Nur 200 Höhenmeter, aber eine lange Strecke durch eine wilde Eis- und Schneelandschaft.
Daunenjacke auf Abwegen
Aber beim Packen passiert es: Meine überlebenswichtige dicke Daunenjacke, eng verpackt als Fußball entgleitet mir. Sie springt und rollt den Berg runter. An ein Hinterhersprinten ist in dem Gelände nicht zu denken.
Jost und ich stehen mit offenen Mund da.
Jedes Mal denken wir, die Jacke könnte liegen bleiben. Aber sie hüpft immer weiter aus unserem Gesichtsfeld.
Das ist wahrer Alpinismus, lacht Jost mich an. Es passieren halt immer unvorhergesehene Dinge. Ich lache mit und sage, dass es auch ohne gehen muss.

Jost hat es am Magen
Allerdings hat Jost ein ein eigenes Problem. Er fühlt sich ausgelaugt und schlapp. Offenbar eine Lebensmittel-Vergiftung, die er sich bei einem indischen Snack, den ich nicht probiert habe, zugezogen hat.

Daher bin ich heute ausnahmsweise der Stärkere und übernehme die Gepäck von Jost und die Führung. Ich muss die Extrahöhenmeter gehen, um unser Depot aus der zunächst geplanten Linksumgehung einzusammeln. So ist das am Berg, mal ist der eine stärker, mal der andere.
Trotzdem kommen wir früh an, finden einen guten geschützten Platz für das Lager 2.
Ich gehe noch mal weiter, unser Depot leeren. Das hatten wir vorgestern angelegt. Allerdings auf dem Weg nach links. Das wäre ein Umweg und wir halten uns jetzt eher rechts direkt zu unserem Gipfel.

Danach essen wir noch schnell und verziehen uns fix in die Schlafsäcke.
In Lager 2 schnell in den Schlafsack
Ohne meine Daunenjacke ist nicht an Draußensitzen zu denken.
Jost ist nicht gut drauf und schweigt. So kommen wir langsam in den Schlaf.
Morgen wird es spannend. Es geht hoch auf den Gletscher inklusive leichter Eiskletterei und den Gefahren von Spaltenstürzen. Einerseits freue ich mich, andererseits fürchte ich mich vor dem Unbekannten.
Die Nacht wird trotzdem ruhig und ich schlafe überraschend gut wie ein Baby.
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