Abenteuer

Das ging leider schief: Mein Gewinnspieltrip mit einem Bergführer


Echt krass. Ich kann mich nicht erinnern, mich in meinem Leben schon einmal so wenig willkommen gefühlt zu haben, wie an den zwei Tagen in denen ich mit einem Bergführer, einem in der Szene bekannten Profi-Bergsteiger, den Barre des Écrins besteige. Eigentlich soll diese Tour zum südlichsten 4.000er der Alpen ein wunderbares Erlebnis und eine großartige Erinnerung sein. Aber sie ist nur von Stress und Respektlosigkeiten gegenüber dem Gewinnspielsponsor, der Natur und mir geprägt.

[06.07.2019: Ursprünglich wurde hier der Bergführer namentlich erwähnt. Das war ein Fehler. Ich habe den Menschen als Anlass genommen, um über die fehlende Profession zu schreiben, die die sicheren Rahmenbedingungen am Berg schaffen soll, um als Amateur selbstständig seine Ziele zu erreichen. Die namentliche Nennung tut mir aufrichtig leid und ich werde dort, wo ich kann, den Namen gegen den Beruf tauschen.]

Als ich vor gut drei Wochen die Gewinnbenachrichtigung erhalten habe, musste es ganz schnell gehen. Innerhalb von 48 Stunden sollte ich zusagen.

Der Text der Gewinnspiel-Ausschreibung klang toll:

Kompetent und schon ein Bisserl prominent begleiten lassen wir dich bei deinem Abenteuer: der erfahrene Bergführer steht dir zur Seite und trägt dazu bei, dass bei allen sportlichen Anstrengungen, der Spaß, das einmalige Erlebnis und deine Sicherheit im Vordergrund stehen. Erlebe auf der 4-tägigen Reise mit Hüttenübernachtungen eines der noch ursprünglichsten und einsamsten Gebiete der Alpen – abgeschnitten von der Außenwelt, mittendrin in einem absoluten Funkloch.

Auch wenn ich die Anreisekosten von rund 400 Euro selbst tragen sollte, war eine viertägige Tour im Süden Frankreichs mit einem bekannten Bergführer sehr reizvoll. Ich organisierte alles für die Woche vom 25. bis 28. Juni und sagte zu.

Der Barre des Écrins - südlichster 4000er der Alpen, Foto: Michi Wohlleben
Rechts der Barre des Écrins – südlichster 4000er der Alpen

Kaum Kommunikation im Vorfeld

Ab dann begannen die Probleme: Der Bergführer meldete sich nicht bei mir, obwohl der Sponsor das versprochen hatte. Wegen der Kurzfristigkeit und der mir völlig unbekannten Tour benötigte ich Informationen: Könnte ein weiterer Freund mitkommen? Wo ist der Startpunkt? Gibt es die Möglichkeit, gemeinsam anzureisen? Wie sieht der Ablauf konkret aus? Welche Ausrüstung benötige ich? Was muss ich an Know-how mitbringen?

Da nichts von dem Bergführer oder dem Sponsor kam, schrieb ich ihn über die Daten seiner Webseite an, erhalte aber nur knappe Antworten zu meinen Fragen, er würde sich erst später melden. Dann konnte ich mit ihm wenige Minuten telefonieren und erfuhr, dass wir gemeinsam an den Berg anreisen könnten, wenn ich nach Lindau käme. Die erste wichtige Info.

Ablaufplan, Ausrüstungsliste, weitere Infos Fehlanzeige. O-Ton Bergführer: Es sind ja noch zwei Wochen hin. Auf meine Antwort, das sei für mich eher spontan, da ich beruflich diese Tour nicht eingeplant hatte, geht er gar nicht erst ein. Ich habe das Gefühl, ich nerve ihn und überlege zum ersten Mal die Reise abzusagen.

Da mir viele Menschen gut zureden, bleibe ich doch dabei. Denn ich könnte viel lernen.

Der Austausch bleibt jedoch weiterhin knapp. Das einzige, was kommt: Das Treffen in Lindau wäre nun doch ein größerer Aufwand für ihn. Ich solle deshalb weiter nach Lustenau kommen und dort übernachten. Da hatte ich aber alles schon gebucht. Also geht es für mich früh von Lindau nach Lustenau weiter.

Ich erfahre immer noch nichts über die Ausrüstung und den Ablauf. Kurz vor der Reise erstelle ich schließlich meine eigene Ausrüstungsliste und sende sie ihm per Whatsapp. Er schreibt: „Perfekt!“. Im Nachhinein ist auch Material dabei, das ich nicht benötige.

Klare Ansage zum Start Richtung Barre des Écrins

Nun geht es los. Am 24. Juni 2019 treffen wir uns um 7:30 Uhr in Lustenau am Bahnhof. Ich versuche alles Bisherige hinter mir zu lassen, doch des Bergführers erste Sätze treffen mich wie ein Schlag ins Gesicht: „Ich habe keine Lust mehr zu führen. Ich mache das eigentlich gar nicht mehr. Ich bin Profi-Bergsteiger.“ Aha. Bergführer wider Willen also? In dem Moment frage ich mich, warum ich hier im Auto als Gewinner sitze, wenn der Bergführer keinen Bock auf die Aktion seines Sponsors hat. Später wird er mir das auch genau so deutlich(er) sagen.

Unsere Autoreise führt uns von Lustenau durch die Schweiz, dann über Mailand und Turin zum Écrins-Nationalpark. Circa sieben Stunden Fahrt, in denen ich wiederholt kleine Nadelstiche gesetzt bekomme, meist irgendwelche Abwertungen. Etwa, dass mein Laptop Quatsch sei und sein MacBook ja „viel besser“. Gelacht wird während der Fahrt nicht. Der für mich essenzielle Hang zur Selbstironie ist bei dem Bergführer nicht vorhanden. Irgendwie tut er mir hier zum ersten Mal schon etwas leid. Irritiert bin ich nur, als der Mensch, der von der Natur lebt, seine Kautabak-Papiere ständig aus dem Fenster wirft.

Angekommen am Parkplatz packen wir unsere Rucksäcke für die Tour. Einen Ausrüstungscheck gibt es immer noch nicht. Obwohl ich ihm, dem Profi, vor der Tour mehrmals gesagt hatte, dass ich trotz meines Seven Summits-Projekts solche Gratklettereien bislang nur zweimal gemacht habe. Wir starten von rund 1.950 Metern zum Refuge des Écrins auf 3.170 Metern. Der Zustieg soll vier Stunden dauern und führt uns durch ein langgezogenes Tal, an dessen Ende ein Gletscher wartet.

Keine Pause für den Genießer

Wir gehen in gutem Tempo los. Allerdings ist es für mich nicht zuletzt auch ein wenig Urlaub und ich will die Landschaft genießen, Fotos und Videos machen und einfach mal vom Stress des Alltags abschalten. Der Bergführer nimmt sich diese Muße nicht. Immer wieder muss ich aufholen, wenn ich den Blick habe schweifen lassen. Das Gute: Meine Kondition lässt das zu. Am Gletscher legen wir Gurt und Seil an und gehen zu zweit die letzten Meter in Laufschuhen ohne Probleme. Nach drei Stunden kommen wir schon im Refuge des Écrins an. Hier richten wir uns ein und warten auf das Abendessen.

Beim Essen erzähle ich etwas von meinen Zielen und 7summits4help. Auch, dass ich mir für den Écrins-Gipfel etwas mehr Zeit wünsche, da ich wenig Erfahrung mit so einem Gelände habe und ich die Tour mehr genießen möchte. Die Planung sieht vor, dass wir um 3 Uhr zum Gipfel starten und dann direkt zum Parkplatz absteigen. Er rechnet mit 12 Stunden, ich selbst mit 10 Stunden. Wir werden sehen.

Während des Abendessens gibt er mir den Tourentipp „Matterhorn“. Ich lehne dankend ab, da mir der Schwierigkeitsgrad zu hoch ist. Und erkläre erneut, dass ich konditionell das vermutlich alles könne, aber technisch einfach noch zu wenig Erfahrung habe. Dieser Gesprächsteil soll später noch interessant werden.

In der Nacht geht es los. Noch immer hat der Bergführer meine Ausrüstung nicht gecheckt, ich sage ihm, was ich jetzt dabeihabe. Er stimmt mir zu. Aber er schaut sich nichts an. Auch nicht, ob meine Steigeisen zu meinem Stiefeln passen und richtig eingestellt sind. Auf der Tour kann dieser Fehler zu großer Gefahr führen.

Dahingehend frage ich mich: Vertraut er mir? Überschätzt er mich? Oder ist der Écrins vielleicht doch nicht so gefährlich? Er ist der Bergführer, dem ich vertrauen muss. „Deine Sicherheit im Vordergrund“ schrieb der Sponsor. Nun ja.

Bloß nicht nerven!

Unter dem Refuge des Écrins legen wir ein Depot mit unseren Turnschuhen und nicht benötigter Bekleidung an. Wir starten angeseilt über den flachen Gletscher. Das Tempo ist für mich kein Problem. Dann kommen wir an das erste steile Stück. Ich würde jetzt schon Steigeisen anlegen, vertraue aber dem Bergführer, der die Situation besser einschätzen kann. Hoch geht es für mich etwas zu schnell. Ich würde lieber langsamer gehen. Habe aber bereits hier das Gefühl ihm einfach nur zur Last zu fallen, fühle mich durch die miese Stimmung unter Druck gesetzt und halte meinen Mund.

Ein Fehler, denn dann geschieht es: Ich rutsche an einer vereisten Stellen weg, meine Füße finden keinen Halt. Ich stürze ins Seil, der Bergführer hält mich und ich haue meinen Pickel ins Eis. Das war knapp. Und der Bergführer? Ist sauer. Er schreit mich an: „Das hier ist Bergsteigen. Wenn das nochmal passiert, drehen wir um.“ Diese Reaktion verunsichert mich total. Nachdem ich aus der Gefahrenstelle raus bin, frage ich nach den Steigeisen. Er verneint. Fünf Minuten später, an einer für mich unangehmeren Position: „So, wir legen jetzt die Steigeisen an.“ Bin ich froh. Der Rest ist dann deutlich entspannter für mich.

Nicolas Scheidtweiler auf dem Gletscher zum Barre des Écrins, Foto: Michi Wohlleben
Auf dem Gletscher zum Barre des Écrins

Am Ende des Hanges entscheidet der Bergführer sich gegen die Überschreitung, da die Risiken zu groß sind. Wir werden also zum Gipfel steigen und über den gleichen Weg wieder absteigen. Für mich ist das kein Problem.

Fahrig geht es zum Gipfel

Oben kommen wir an der Felsrippe an. Der Grat erfordert Kletterei bis zum III. Grad (Erläuterung dazu). Kein Problem für mich weiter unten. Aber auf 4.000 Metern Höhe, mit Steigeisen und Handschuhen in der Ausgesetztheit fehlt mir die Erfahrung. Wer’s nicht weiß, für den sei es hier nochmals gern wiederholt: Meine bisherigen Seven Summits-Gipfel sind eher konditionell als klettertechnisch anspruchsvoll. Etwas, woraus ich nie einen Hehl gemacht habe.

Ich möchte das daher ruhiger angehen. Habe aber das Gefühl, dass alles weiter schnell gehen soll. Der Bergführer steigt vor und sichert mich an einem Köpfel. Seilkommandos haben wir nicht abgesprochen, ich weiß nicht, wann ich nachkommen soll. Er ruft ein paar Mal und ich steige los.

Nicolas Scheidtweiler auf dem Grat des Barre des Écrins, Foto: Michi Wohlleben
Ich auf dem Grat des Barre des Écrins

Ich komme hinterher, fühle mich aber weiter durch die fehlende zusprechende Kommunikation unsicher, setze jeden Schritt im Eis und auf dem Fels vorsichtig. Ab und an sprintet er ein Teilstück hoch, das ich dann langsam hinterhergehe. Als ich an einer Stelle Schwierigkeiten habe, fragt mich der Bergführer: „Wird das jetzt eine Odyssee?“ Ich frage: „Was meinst du?“ Er: „Wenn das jetzt noch länger auf dem Rückweg dauert, drehen wir sofort um!“ Das löst in mir noch mehr Hektik aus und ich versuche schneller zu werden.

Heute und hier, beim Schreiben dieser Zeilen, fasse ich mir an den Kopf ob meiner Reaktion. Ich hätte ihn zur Rede stellen und und meinen Standpunkt deutlich machen sollen. Ich bleibe unter Druck und dabei fahrig.

Gipfel und Erkenntnisse

Nicolas Scheidtweiler auf dem Untergipfel des Barre des Écrins, Foto: Michi Wohlleben
Ich auf dem Untergipfel des Barre des Écrins

So kommen wir zum Gipfel. Der übliche Handschlag entfällt. Beim Abstieg fühle ich mich sicherer, versuche das Tempo für den Bergführer hochzuhalten. Dann rutsche ich an einer Stelle weg. Er hält mich am Arm, um kurz drauf erst richtig auszuflippen. „Immer die gleiche Scheisse mit den Gewinnspielen. Da kommen Leute, die sich selbst überschätzen. So was mache ich nicht mehr. Ich nehme nur Privatkunden. Du brauchst mich auch nicht für eine Führung anzurufen.“ Ich etwas verdutzt: „Warum sollte ich dich anrufen? Immer übrigen erfülle ich alle Anforderungen der Ausschreibung.“

Dann platzt es aber doch aus mir heraus: „Benimm dich einfach professionell. Das hier ist Dein Job und ich bin Dein Gast, der bei Deinem Sponsor diese Tour gewonnen hat. Persönliche Angriffe sind völlig überflüssig. Auch ich habe manchmal Kunden, die sich falsch und oder nicht genauso professionell wie erwartet verhalten. Dann würde ich sie aber nie emotional angreifen, sondern eher beraten, dass sie es besser machen.“

Erneut mischt sich in meine Enttäuschung über die vergeigten Urlaubstage neben viel Verwunderung auch ein wenig Mitleid. Steht er als Profi so sehr unter Druck? Oder ist er mit seinen nicht mal dreißig Jahren schlicht noch derart unreif? Was muss der Mann mit dieser Art kompensieren? Egal, jetzt einfach noch die letzten paar Meter runter und dann ab nach Hause.

Unten am Ende der Felsrippe und im Schnee wieder angekommen, sagt er zu mir: „Eine Empfehlung ziehe ich zurück. Du solltest nicht aufs Matterhorn gehen.“ Ich falle lachend aus allen Wolken: „Auf die Idee bist ja auch du gekommen. Ich würde mir das nicht zutrauen.“ Hört der Mann mir eigentlich mal zu?

Nur noch runter

Es wird warm. Der Schnee wird sulzig und schwierig zu gehen. In dem Abhang, an dem ich in der Nacht gerutscht bin, setze ich jeden Tritt mit Bedacht. Aber der Bergführer macht Druck. Er will da raus, da über uns Séracs kalben könnten. Und dann passiert es. Jesus-ähnlich stürze ich zum dritten Mal. Der Bergführer hält mich und lässt mich – wie er später im Telefon zu jemand anderem sagen wird, obwohl ich noch neben ihm sitze– zur Strafe auf allen Vieren abklettern.

Auf dem flachen Gletscherteil angekommen, ziehen wir die Steigeisen aus und gehen zügig Richtung unseres Depots. Das ist technisch für mich kein Problem. Konditionell muss ich mich daher bremsen, sonst haben wir zu viel Schlappseil zwischen uns.

Abstieg vom Barre des Éscrins - Nicolas Scheidtweiler von 7summits4help, Foto: Michi Wohlleben
Abstieg vom Barre des Éscrins

Wir nehmen unsere Habseligkeiten im Depot auf und verlassen nach wenigen Minuten den Gletscher. Ab hier geht es den Wanderweg runter zum Parkplatz. Das Tempo bleibt hoch, der Genuss der Natur auf der Strecke. Ich kriege kaum etwas von der Landschaft mit.

Die vom Bergführer geplanten 12 Stunden für die Tour unterschreiten wir deutlich. Wir sind nach 9 Stunden an unserem Ziel.

Unten am Parkplatz angekommen essen wir ein Stück Kuchen und fahren direkt Richtung Lustenau in Österreich.

Während der Rückfahrt telefoniert der Bergführer noch mit anderen Bergführern. Einem Anwärter sagt er: „Mach die Ausbildung lieber nicht. Heute ist mir ein Gast drei Mal ins Seil gestürzt. Der sitzt neben mir. Das ist voll der Stress.“

24 Stunden zum Gipfel, 12 Stunden im Auto

Am 26. Juni endet nach 36 Stunden Stress das-Gewinnspiel, das eigentlich für vier Tage vorgesehen war, mir menschliche Abgründe aufgezeigt und mich rund 400 Euro Eigenbeteiligung gekostet hat. Von den 36 Stunden haben wir 12 Stunden im Auto gesessen. Auch wenn ich kein Fan der CO2-Zählerei bin, diese Energiebilanz ist mies. So war die Tour nicht gerade umweltfreundlich.

Ich habe lange überlegt, ob ich so offen über diese Tour schreiben soll. Der Sponsor kann meiner Ansicht nach nichts dafür und wollte seinen Kunden sicher ein tolles Erlebnis schenken. Er tut mir deshalb besonders leid.

Bisher habe ich vier deutsche Bergführer kennengelernt. Alle waren überzeugt von ihrem Beruf, freundlich, gelassen, haben Unbekanntes erklärt und Zuspruch gegeben, um Spaß am Berg zu haben und selbstbewusst den Herausforderungen zu begegnen. Diesmal war es anders. Der Bergführer folgte nicht dem üblichen Procedere mit Ablaufbesprechung, Materialcheck, Erläuterung der Tour und der Schlüsselstellen sowie Hinweisen zur Kommunikation am Fels.

Die Erkenntnis bleibt: Der Bergführer und ich können beide noch viel lernen. Er menschlich, auch Dinge professionell zu tun, auf die er keine Lust hat, ich klettertechnisch im Bergsteigen.


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39 Überprüfungen
  • Eddy
    7:58 am - Juli 1, 2019. Antworten

    Whow! Was für ein furchtbares Erlebnis. Das ist ja schockierend, was Du da mitgemacht hast! Ich bin entsetzt von diesm „Profi“, der wohl als das komplette Gegenteil davon bezeichnet werden muss. Und ich bin beeindruckt, dass Du diesen Bericht bei aller berechtigten Kritik so sachlich verfasst hast. Das zeichnet Dich eben aus. Ich hoffe, dieser „Berg-Michi“ liest den Beitrag und hat dann genügend Grips, um wenigstens davon zu lernen. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt.

    Dass Du hier den Veranstalter nicht genannt hast, ist okay, denn ich stimme Dir zu: er kann wohl nichts dafür. Aber Du solltest ihn auf diesen Beitrag hinweisen, damit er in Zukunft einen anderen Guide für seine Gewinnspiele aussucht. Alles andere wäre unverantwortlich.

    Puh, bin ich froh, dass ich mit der Auswahl meines Sponsors wesentlich mehr Glück hatte. Wenn ich so etwas hier lese, wird das noch einmal deutlicher!

    • Nicolas Scheidtweiler
      7:22 am - Juli 2, 2019. Antworten

      Wie der Sponsor reagiert hat, sage ich dir unter vier Augen. Ich würde es als Berater in der Krisenkommunikation als fahrlässig bezeichnen.

  • Sascha
    9:14 am - Juli 2, 2019. Antworten

    Das ist ja mal eine Geschichte! Krass unprofessionell, anders kann man das nicht sagen.

    Ich kann mir gut vorstellen, wie du bei so einem Verhalten am Berg mit jedem Schritt unsicherer geworden bist. Unverantwortlich vom Bergführer, der ja dazu da ist dich sicher über den Berg zu bringen und nicht dich bei jeder Gelegenheit niederzumachen. Klingt jetzt vielleicht etwas platt, aber es hat halt manchmal schon gute Gründe warum sich Menschen Hobbies wie das Bergsteigen suchen, bei dem sie weit weg von Menschen sind…“was mit Menschen“ war wohl nicht sein Traumjob.

    Interessant wäre allerdings seine Geschichte dazu, wie du ja schon schreibst scheint er da in irgendeiner Form Druck zu haben. Es gibt ja meist eine Geschichte hinter schlecht gelaunten und verbitterten Menschen.

    Wie seine Geschichte aber auch sein mag, so ein Verhalten geht so definitiv nicht.

    Gruß
    Sascha

    • Nicolas Scheidtweiler
      7:22 am - Juli 4, 2019. Antworten

      Hi Sascha,
      ein paar persönliche Hintergründe kenne ich ja nach 12 Stunden Autofahrt… 😉
      Aber das spielt hier keine Rolle. Wir alle müssen, auch wenn es privat unruhig ist, unseren Job bestmöglich erfüllen. Und das ist die Kritik, der sich mich stellen muss.
      LG
      Nico

  • Brennr.de
    9:55 am - Juli 2, 2019. Antworten

    Oh, das liest sich ja mal gar nicht gut. Sehr unprofessionell vom Bergführer vom Anfang bis zum Ende. Und auch menschlich echt enttäuschend. Tut mir leid für Dich.

    • Nicolas Scheidtweiler
      7:20 am - Juli 4, 2019. Antworten

      Danke für den Zuspruch.
      Man kann ja Kritik üben. Aber mir ging das zu sehr ins Persönliche. Und alles habe ich gar nicht notieren können, was ich mir anhören durfte.
      LG
      Nico

  • Florian
    10:10 am - Juli 3, 2019. Antworten

    Hallo Nicolas,

    Das ist eine krasse Geschichte. Ich bin selbst nur ein kleiner Wanderleiter beim DAV und so kann man doch nicht mit Kunden/ Menschen umgehen. Das ist nicht nur grob fahrlässig, sondern auch menschlich unter alles Sau. Dann soll der Herr Wohlleben in Zukunft besser Solotouren machen – das ist besser für alle Beteiligten.

    Viele Grüße
    Florian

  • Bergführer
    9:46 pm - Juli 3, 2019. Antworten

    Mich würde interessieren wie der VDBS und Garmin auf deinen Bericht geantwortet haben

    • Nicolas Scheidtweiler
      7:19 am - Juli 4, 2019. Antworten

      Hallo Johannes,
      dazu möchte ich nichts sagen.
      Ich wurde nur von Michi enttäuscht. Mir ist persönlich nur noch nicht klar, warum ich vier Tage gewonnen, aber je nach Sichtweise nur einen Tag (2 Tage) erlebt habe. Da fehlt mir die Begründung…
      LG
      Nico

  • Svenja
    10:27 am - Juli 4, 2019. Antworten

    Dein Erlebnis wäre der absolute Alptraum für mich gewesen! Ich bin eh so eine die keinem zur Last fallen möchte & schnell verunsichert ist, wenn ich Anforderungen nicht gerecht werde. Bei so einer Stimmung hätte ich wahrscheinlich von mir aus recht schnell abgebrochen. Ein weiterer Grund für mich, nicht an solchen Gewinnspielen teilzunehmen, wenn ich nicht unabhängig in meinem eigenen Tempo gehen kann. Ich finde es super, dass du dein Erlebnis veröffentlicht hast & wie sachlich du dabei geblieben bist! So können wenigstens alle Beteiligten ihre Lehren daraus ziehen. Vorausgesetzt natürlich sie wollen… 😉

  • Berggams
    2:49 pm - Juli 4, 2019. Antworten

    Leider hören wir hier nur eine Seite der Geschichte, die sicherlich auch subjektiv ist.
    Fakt ist, wer bei solchen Gewinnspielen mitmacht, sollte selbst in der Lage sein zu wissen, was in den Rucksack gehört und was nicht. Ich bin der Meinung (Selbst Trainer B Skihochtouren beim DAV), jegliche Tour, die man mit Bergführer unternimmt, sollte man im Zweifel auch alleine hinbekommen.
    Leider ist die Sichtweise vieler Bergsteiger heutzutage so verquert, dass man immer wieder hört, mit Bergführer kann mir ja nix passieren. Das führt dazu, dass absolute Greenhorns (Paradebeispiele Glockner und Mont Blanc) täglich brenzlige Situationen verursachen. Stau und Probleme an Gipfeln gibt es nicht wegen den Bergführern, sondern wegen den, sorry, Idioten, die sich völlig selbst überschätzen. Versteht denn niemand, dass da (ich kenne die Gespräche aus eurem Auto nicht) den Bergführern jegliche Motivation vergeht?
    Ihr bucht (respektive gewinnt) eine Tour mit einem Führer, nicht mit einem Babysitter. Ist es denn so schwer seine Ausrüstung zusammenzustellen?? Google hilft für alle die die keine Ahnung haben. Und wer seine Steigeisen erst vom Führer checken lassen muss sollte sie vielleicht besser nur dazu verwenden, daheim das Rasenbeet aufzulockern.
    Kondition hin oder her, wer an der Barre des Écrins solche Probleme und Zweifel hat, sollte vielleicht davon absehen, an solchen Gewinnspielen teilzunehmen, und die Steigeisen vielleicht als Deko ins Wohnzimmer hängen.

    Ein Grund warum ich nur noch mir privat bekannte Personen auf meine Touren mitnehme.
    Herrn Wohlleben dann öffentlich so anzuprangern, ohne die Statements des Sponsors/Veranstalters preisgeben zu wollen, sondern nur unter 4 Augen ist m.M. nach feige und erklärt recht viel.

    Ich hoffe immer, solchen Menschen nie auf meinen Touren zu begegnen.

    • Nicolas Scheidtweiler
      9:08 pm - Juli 4, 2019. Antworten

      Hallo Berggams,
      ich kann mich sehr gut einschätzen. Daher habe ich direkt den Vorschlag von Michi Wohlleben zurückgewiesen, das Matterhorn zu besteigen.
      Die Ausschreibung sah vor: „Klettern im III. Grad, Steigeisen-Erfahrung, Kondition für 10 Stunden“ – erfülle ich alles. Sportklettern am Fels und in Mehrsseillängen im VI. Grad, dazu Hochtouren-Steigeisennutzung und Eisklettern, konditionell zeigen die 9 statt der 12 Stunden für die Tour, das ich problemlos mitgehalten habe.
      Was aber nicht geht, ist die die fehlende Kommunikation im Vorfeld trotz meiner mehrfachen Bitte, kein Ausrüstungscheck, keine Routenbesprechung der Schlüsselstellen am Vorabend sowie keine Hinweise zu den gewünschten Seilkommandos. Dann mit dem Handy auf dem Gipfel rumzudaddeln (Titel des Gewinnspiels übrigens „Gletscherplan statt Handywahn“), anstatt mir die Hand zu schütteln.
      Führst du auch so?
      LG
      Nico

      • Berggams
        10:26 pm - Juli 4, 2019. Antworten

        Nein, ich führe nicht so, ich kümmere mich glaube ich ordentlich um meine Mitstreiter. Wenn dem so war mit Handy und vorab Kommunikation, sehe ich das auch so: Fehler!
        Ich möchte auch definitv nicht, dass sie alles was ich sage auf sich beziehen!! Ich kenne sie nicht und werde einen Teufel tun sie deshalb einzuschätzen. Was ich geschrieben habe ist sehr pauschalisierend, das weiß ich, trifft leider aber auf viele Bergsteiger zu. Genau aus diesem Grund wäre das Statement der Veranstalter oder Sponsoren sehr interessant. Auch ich kann sagen, der Michi ist anderst aus meiner Sicht.
        Routen Beschreibung gibt es im Internet zu hauf, und Auf meinen Touren wissen die Teilnehmer was sie dabei haben müssen und sind so erwachsen, das zu checken und sich die Tour vorab anzuschauen.
        Seilkommandos sind glaub ich europaweit zu verstehen selbst bei nicht gleicher Muttersprache, ich hatte da noch nie Probleme. Es sind 4 an der Zahl. Sowas will ich nicht besprechen müssen. Wer das erst besprechen muss ist falsch. Sorry.

        Ihre Erfahrung hin oder her. Ich sage, alpin darf man weder stürzen ausrutschen.
        Kondition ist das eine. Können etwas anderes.
        Das Matterhorn überschreitet die III ebenfalls Mit ihrer Erfahrung und der Kondition darf das Matterhorn, selbst als Überschreitung kein Problem Wenn sie alpine MSL im VI. Grad gehen, würden sie das Seil am Matterhorn nicht mal auspacken….

        Sorry…. da sind einige Widersprüche in Ihrer Aussage!

      • Simon Winkler
        10:21 am - Juli 5, 2019. Antworten

        Lieber Herr Scheidtweiler,
        meines Wissens hat es auf der Barre des Ecrins überhaupt keinen Handyempfang. Kann es sein dass Sie irgendwie eine gestörte Persönlichkeit sind, die alles irgendwie auf sich bezieht. Das Bildmaterial dass sie benutzen ist alles von Michi, finde ich sehr bemerkenswert dass er sie das nutzen lässt. Vielleicht hat er ja am Gipfel ein paar Daten gelöscht um mehr Bilder machen zu können…?
        Nichts für ungut, es gibt sicher zwei Seiten. Aber wenn man die ganze Geschichte ansieht…dann hinken ihre Vorwürfe so langsam. Nimmt man den Fakt dazu dass sie „Shitstorm“ Profi sind…wird es mir Angst und bange. Denn dieser Mann hat ihnen das Leben 3x gerettet und wurde von ihnen in Lebensgefahr gebracht. Nur weil sie 3h weniger lange gebraucht haben, heißt das nicht dass sie gehetzt worden sind und der Bergführer für die Stürze verantwortlich ist. Zeit holt man im Gebirge im einfachen Gelände über Kondition raus, wo sie sich ja selbst als sehr stark bezeichnen. Mich würde interessieren wie lange sie bis zum Gipfel gebraucht haben?

        • Nicolas Scheidtweiler
          8:26 pm - Juli 7, 2019. Antworten

          Hallo Simon,
          der Bergführerverband und Michi benutzen mein Bildmaterial, u.a. hier bei Instagram: . Das ist normal, dass man sich gegenseitig fotografiert und die Bilder zusendet, oder?
          Jedenfalls werde ich nicht mehr auf Bergführer hören, die mir entgegen meiner Erfahrung sagen, dass Steigeisen nicht nötig sind. Ich hätte sie nämlich direkt am Hang angezogen…
          Beste Grüße
          Nico

          • Simon Winkler
            11:27 pm - Juli 7, 2019.

            Wieder eine Falschaussage, das Bild das der Bergführerverband benutzt ist nachweislich ein Bild das mit Michis iPhone entstanden ist, er hat es ihnen gegeben und erklärt wie sie es machen sollen, da ihr Handy keine guten Fotos macht. So Aussage Michi. D.h. es ist Michis Foto. Jedes Bild das sie hier benutzen ist umgekehrt auch von Michi.
            Die anderen Sachen lassen sie einfach im Raum stehen?

          • Nicolas Scheidtweiler
            9:55 am - Juli 9, 2019.

            Hi Simon,
            na klar, er hat sich auf den Gipfel gestellt und das Foto selbst gemacht 😉
            Urheberrechte gehen vom Ersteller nicht vom Device aus. Auch ich habe Bilder mit meinem Smartphone und meiner Kompaktkamera gemacht und ihm zugesendet, dass er sie nutzen kann, was er getan hat.
            So gehört sich das auf einer Bergtour. Oder?
            LG
            Nico

  • Simon
    4:49 pm - Juli 4, 2019. Antworten

    Also ein PRler der sich damit prüstet Shitstorms zu erzeugen, also wo etwas wie diesen hier. Warum die Kommentarfunktion genau bei diesem Beitrag öffentlich ist erklärt er auch hier selbst: https://www.scheidtweiler-pr.de/do-it-yourself-shitstorm-so-gehts-inklusive-statistik/?fbclid=IwAR2pKaoPxieHO8Bp5pI2KjeWMc09cTHVTslGEqM2mjLl0VvEs05hhbBU-RE

    Also um ehrlich zu sein: Plötzlich wird mir Herr Wohlleben sympatischer als Sie, Herr Scheidtweiler und möglicherweise hätte ich mich in seiner Situation menschlich mit Ihnen auch etwas schwer getan.

    • Nicolas Scheidtweiler
      9:27 pm - Juli 4, 2019. Antworten

      Hallo Simon,
      ich hatte im Auto gar keine Chance, unsympathisch zu sein, bevor der erste Satz kam, dass er keine Lust zu führen habe 😀
      LG
      Nico

  • Jul
    10:26 pm - Juli 4, 2019. Antworten

    Du möchtest alle 7 Summits besteigen, bzw. hast schon ein paar gemacht, und dann jammerst du herum, weil du nicht weist welche Ausrüstung du nehmen sollst. Man müsste doch glauben, dass genug Erfahren vorhanden ist, um für eine 0815 Hochtour alles zusammen zu haben. Klingt sehr nach einer All Incluse Bergtour Mentalität.
    Und dann den Herrn Wohlleben öffentlich so anzuprangern, ist schon sehr frech. Und wenn er nicht mehr Führen möchte, würde er sicher nicht so oft bei solchen Gewinnspielen mitmachen (wo sich bisher noch keiner beschert hat).

    • Nicolas Scheidtweiler
      10:09 pm - Juli 5, 2019. Antworten

      Hi Jul,
      meine Ausrüstung habe ich mit meiner Erfahrung selbst zusammengestellt. Aber vergessen kann man imner was.
      Eine All-in-Tour erwarte ich nicht. Aber einen professionellen Umgang. Dazu gehört – nach Aussage anderer Bergführer – der Materialcheck, die Routenbesprechung mit Schlüsselstellen und den Seilkommandos. So mache ich das auch mit meinen privaten Bergfreunden.
      Klettern und Steigeisen habe ich meine Erfahrung. III. Grad war gefordert, VI. kann ich.
      Ich weiß auch nicht, was da los war. Es war hektisch, es war ohne Kommunikation, ich war unerwünscht. Ich hätte die Tour vorher absagen sollen. Mein Fehler.
      LG
      Nico

  • Christian Schröder
    2:33 pm - Juli 5, 2019. Antworten

    Hallo Herr Scheidtweiler,

    was fehlt, ist einfach die Perspektive von Michi Wohlleben. Sie waren beide allein am Berg unterwegs und Sie schildern – mit einem Abstand von mehreren Tagen – Ihre Wahrheit der Geschehnisse. Ich empfinde das durchaus als Nachtreten, gerade als PR- und Social-Media-Experte sollten Sie wissen, welche Trag- und Reichweite Ihre Zeilen haben. Der Artikel wird aktuell in vielen Social-Media-Kanälen gepostet und kommentiert. Mich würde interessieren, ob Sie Michi Wohlleben vorher die Möglichkeit zur Meinungsäußerung gegeben haben.

    Hinzu kommt für mich das alte Sprichwort mit dem „geschenkten Gaul“. Ja, war nicht ganz umsonst, aber über die die Kosten der An- und Abreise kann man bei einer solchen Tour mit einem bekannten Aplinisten & Bergführer auch mal hinwegsehen.

    Zu den Geschehnissen am Berg: Es ist schade, das sich scheinbar immer mehr eine Art „Vollkasko-Mentalität“ durchsetzt: Ausgesetzheit, Abenteuer und Erlebnis und das bitte noch ergänzt & garniert durch einen enorm kommunikativen Bergführer, der neben der gebotenen Sicherheit auch jederzeit das passende alpine Bonbon bzw. „Gschichtle“ parat hat.

    Hinzu kommt – meine Meinung dazu – dass ich von einem Gast, der von den 7 Summits bereits vier bestiegen hat, durchaus erwarten kann, dass er seine Steigeisen passend einstellt und er für diese Tour auch das passende Rüstzeug in den Rucksack packt. Für mich hat das auch etwas mit eigentverantwortlichen Handeln am Berg zu tun, das darf ich auch als Gast eines Bergführers. Ganz ehrlich, soll der denn Euch denn noch die Schuhe zubinden?

    Fakt ist, dass Michi Sie heile hoch und wieder runter gebracht hat. Er hat drei Stürze von Ihnen gehalten. EIn anderer, weniger fitter Kollege seiner Gilde hätte das vielleicht nicht. Daran mal gedacht?

    Ich glaube, dass Michi Wohlleben sicher einen (bzw. zwei) schlechte Tage gehabt hat. Vielleicht auch sehr schlechte. Sie vermutlich auch und manchmal – das kennen alle von uns – passt die Chemie einfach schon beim ersten Händedruck nicht.

    Dennoch, dies dann in dieser Form öffentlich zu machen und einen Alpinisten und Bergführer, der damit den Lebensunterhalt für sich und seine Familie bestreitet, derart zu diskreditieren, ist für mich ganz schlechter Stil.

    Empfehlen würde ich Ihnen, an den „Climbing-Skills“ zu arbeiten. Die drei verbleibenden Gipfel der 7 Summits fordern etwas mehr alpines Können als die bisherigen.

    Kurz zu mir als Person: Ich komme selber auch aus Norddeutschland und gehe gerne in die Berge. Gerne eigenverantwortlich, aber auch mit Bergführer. Und – man glaubt es kaum – ich habe auch mal in einem Preisausschreiben einen ähnliche Tour wie die Ihrige gewonnen. Es war der Mönch, wobei wir letztendlich am Eiger rumgeturnt haben. Und es war ein grandioses Erlebnis, an das ich auch heute noch gerne zurückdenke. Obwohl: Ich musste die An- und Abreise bezahlen.

    Ich glaube, das reklamiere ich gleich erstmal…

    • Nicolas Scheidtweiler
      10:39 pm - Juli 5, 2019. Antworten

      Ich möchte zumindest kurz jetzt antworten, bevor ich nochmal ausführlich Stellung beziehe. Denn dieser Vorwurf stört mich gewaltig!

      Ich lehne Vollkaskomentalität ab. Ich erwarte nicht bespaßt und zum Gipfel in einer Sänfte getragen zu werden. Aber ich erwarte eine professionelle Vorbereitung und Kommunikation. Besprechen der Schlüsselstellen, Kontrolle der Ausrüstung. So wie ich das auch mit meinen festen Bergpartnern mache. Dazu muss ich kein Bergführer sein. Nur weil ein Bergführer Teil der Seilschaft ist, kann man doch trotzdem was vergessen, oder?

      Wir können uns ja mal im Ith persönlich kennenlernen und klettern. Mal schauen, ob ich den in der Ausschreibung geforderten III. Grad beherrsche 😉

  • Vincent
    2:46 pm - Juli 5, 2019. Antworten

    Nun gut, wenn man hier zwischen den Zeilen liest scheint auch alles, was der Michi gemacht hat, schlimmstmöglich ausgelegt worden zu sein. Ein offenes, ehrliches Gespräch über den eigenen Stand im Leben wird dann schnell mal verdreht in „Aha. Bergführer wider Willen also“.
    Der geäußerten Unmut über das „Daddeln“ am Handy widersprechen die stolz geposteten Twitter-Fotos ja schon selber, und das sind nicht die einzigen Widersprüche im Artikel.
    Insgesamt eine sehr fragwürdige Darstellung der Ereignisse, die gemeinsam mit dem Artikel des Autors über einen „Do-It-Yourself“-Shitstorm doch arg an Glaubwürdigkeit vermissen lässt.

  • Sara
    1:05 pm - Juli 8, 2019. Antworten

    Ich bin eher zufällig auf diesen Blogartikel gestoßen, ohne dass ich mich groß in der Bergsteigerszene auskenne. Und natürlich ist es eine einseitige Darstellung. Nichtsdestotrotz möchte ich diesen ganzen Bergführer hier, die sagen, dass man sich auf diesem (anscheinend hohen) Niveau selbstverständlich ALLEINE seine Ausrüstung zusammenstellen und checken muss, und dass der Bergführer nicht dazu verpflichtet sei, irgendein Briefing im Vorhinein durchzuführen, gerne einen Vergleich nennen: Ich bin Taucherin und habe eines gelernt: Egal, wie viele Tauchgänge du schon hast und welche grandiosen Spots du betaucht hast – vor JEDEM Tauchgang gibt es ein Briefing, einen Material- und einen Buddycheck. Wenn man zum ersten mal mit einem Tauchguide abtaucht, den man nicht kennt, werden vorher die (natürlich bekannten) Handzeichen wiederholt. Jetzt kann man sagen: Nach 100 Tauchgängen sollte man das alles doch kennen und alleine machen. Nein, zufällig lernt man in der Tauchausbildung, dass genau diese Routineschritte JEDES MAL gemacht werden, egal wie erfahren oder unerfahren man ist. Immerhin hängt dann unter Wasser unser Leben davon ab. Ohne mich jetzt in der Bergsteigermaterie auszukennen, würde ich ein ähnliches Prozedere auch dort erwarten, vor allem wenn man noch nie zusammen geklettert ist. Insofern stößt mir dieses Verhalten (und auch die Kommentare anderer Bergsteiger hier) schon etwas auf…

  • Daniel | Sports-Insider
    7:40 am - Juli 9, 2019. Antworten

    OMG, ist das krass! Ähnliche Situationen und Events habe ich auch schon erlebt, wo eigentlich alle Beteiligten nur wollten, daß es schnell vorbei ist. Zum Glück sind es bei mir aber eher Laufevents, wo kein großes Risiko für Leib und Leben besteht. Aber was Du hier schilderst, ist ja echt schon verantwortungslos vom Bergführer und spricht nicht dafür, daß er verstanden hat, worum es am Berg geht, wenn man zusammen unterwegs ist.

  • Antonius
    3:52 pm - Juli 10, 2019. Antworten

    Anscheind ist das auch ein Problem das bei Experten heiß diskutiert wird wenn man folgenden Artikel liest https://www.bergundsteigen.blog/bergfuehrer-2-0/

    • Nicolas Scheidtweiler
      8:05 am - Juli 12, 2019. Antworten

      Hallo Antonius,
      danke für den Lesetipp. Sehr interessant.
      Kurz als bisher nicht genanntes Anekdötchen:
      Vor der Tour habe ich scherzhaft einer sehr guten Bergführer-Agentur vorgeschlagen, den o.g. Bergführer zu einem Praktikum Kundenkommunikation einzuladen.
      BG
      Nicolas

  • Hermann
    5:34 pm - August 23, 2019. Antworten

    „Seven summits Projekt“ und bisher nur zwei alpine Grattouren gemacht? Wieso wollen die Leute auf einen 8000er wenn sie vor dem Normalweg Matterhorn (nichts schwieriges in den Alpen) zurückschrecken? Vergisst jeder, dass Reinhold Messner bevor er seine 8000er machte einige der damals schwierigsten Kletterrouten in den Dolomiten vorlegte? Zudem ist alpin und Sportklettern nicht das gleiche. Im Alpinen stürzt man nicht. Machen sie doch erstmal die 4000er der Alpen bevor sie auf große Reise gehen wollen. Ohne Fundament baut man kein Haus!

    • Nicolas Scheidtweiler
      8:22 am - September 9, 2019. Antworten

      Hallo Hermann,
      danke für den Tipp. Daher steht der Everest – wenn ich ihn überhaupt angehe – auch 10 Jahre nach dem Start des Projektes an.
      Seit dem ich gestartet bin, sammle ich Erfahrung. Gerade war ich solo auf dem Mont Blanc. War einfach, vor drei Jahren hätte ich mir das nicht zu getraut. Und so wird es mit Matterhorn auch sein. Step by step. Keine Harakiri-Aktionen!
      LG
      Nicolas

  • Georg Schwarzenberger
    11:56 am - September 10, 2019. Antworten

    Ich bin selber staatlicher Bergführer und kann den Bericht größtenteils durchaus nachvollziehen. Manche in unserer Branche machen den Bergführer nicht als Berufung sondern dass man ihn halt hat. Leider immer wieder gängige Praxis. Jeder hat einen schlechten Tag, aber man sollte sich auch dann professionell verhalten. Selbst wenn einen der Gast nicht liegt was des öfteren der Fall ist. Für mich völlig unverständlich er sich dadurch, wie auch im Artikel beschrieben, sich selbst in Gefahr begibt. Wenn die Disonanz zwischen Bergführer so gross wird, dass es zum Risiko wird, ist die logische Konsequenz die Tour abzubrechen. Mir ist dies einmal passiert. Ist aber ein absoluter Ausnahmefall. Schade dass es so gelaufen ist. Aber ich kann Dich trösten: Du hast leider eine der wenigen Nieten gezogen 🙂

    • Nicolas Scheidtweiler
      2:06 pm - September 13, 2019. Antworten

      Hallo Georg,
      vielleicht hat er auch mich als Niete gezogen 😉
      Ich hinterfrage mich ja auch. Mein Fehler war, dass ich trotz schlechten Gefühls von Beginn der Planung an das mitgemacht habe.
      Danke aber für das Feedback das berufenem Munde.
      Schönes Wochenende!
      Nicolas

  • Sonja
    10:01 am - September 12, 2019. Antworten

    komische Reihenfolge- am Barre des Ecrins dreimal ins Seil stürzen, sich darüber beschweren dass der Bergführer die Steigeisen nicht checkt, anschliessend einen Hochtourenkurs buchen und danach alleine auf den Mont Blanc… zeugt von wenig alpinistischem Können zu dem ja bekanntlich der „Faktor Mensch“ und die Selbsteinschätzung gehören. Aber hey… immerhin gabs ’n bisschen PR. Schlechter Stil ists trotzdem…

    kleiner Tipp, den Höhenmesser kalibriert man JEDEN MORGEN, vor JEDER TOUR… Baro/ Alti … für unsachgemässe Nutzung kann auch Garmin nix

    • Nicolas Scheidtweiler
      2:14 pm - September 13, 2019. Antworten

      Danke für den Tipp mit der Watch. Wäre ich ja nie drauf gekommen…. 😉
      Spaß beiseite: Natürlich ist der Höhenmesser vor jeder Tour zu kalibrieren. Aber dass er nach einem guten fünfstündigen „Wander“-Anstieg 100 Meter abweicht, war neu für mich. Beim Multipitch-Klettern passiert das öfter. Lesson learned: Zwischendurch an ausgewählten Punkten nachkalibrieren. Das wären in diesem Fall das Refuge Gouter und Vallot-Biwak gewesen.

  • Margret Paulmichl
    12:50 am - November 9, 2019. Antworten

    Ich erlebe diesen Menschen immer wieder in unserer Kletterhalle. Selten solch einen arroganten und überheblichen Menschen/ Kletterer kennen gelernt. All die anderen mit großen Namen sind aufgeschlossen
    und sympathisch!

  • Michael
    8:15 am - Juni 25, 2020. Antworten

    Ich glaube dein Fehler war,
    dass du sein Verhalten zu lange ignoriert hast.

    Spätestens bei der Rückfahrt hätte ich gerne gelesen,
    das du zu ihm gesagt hättest:

    „Nach deinem Verhalten kannst den Bus oder das Taxi nehmen aber bei mir
    fährst du nicht mit!“

    Stattdessen hast du ihn devot mitgenommen und selbst seine direkten Angriffe
    in deinem Auto hingenommen.

    Ich denke du solltest ein Durchsetzungstraining besuchen um solche
    Leute in die wohlverdienten Schranken zu verweisen.

    • Nicolas Scheidtweiler
      9:15 am - Juli 22, 2020. Antworten

      Ich bin ja bei ihm mitgefahren und geplant war ja ursprünglich eine Vier-Tages-Tour mit Abschluss in Chamonix. Dort hätte ich Freunde getroffen und wäre von da aus zurück nach hause. Diese Umplanerei kam ja ganz spontan und da blieb mir nichts anderes übrig als meinen Frust zu verbergen und irgendwie aus der Region zu kommen.
      Aber Du hast Recht: Beim nächsten Mal muss ich deutlicher werden 😉

  • Norbert Bongartz
    8:16 pm - August 1, 2024. Antworten

    Ein ähnliches wenn nicht ganz so negatives Erlebnis hatte ich in Saas Fee. Der Bergführer setzte uns bei der Alphubelüberschreitung unter Zeitdruck weil wir angenlich sonst die Letzte Talfahrt verpassen würden. Auf dem letzten Logh pfeifend kamen wir an der Bergstation an und hätte noch über eine Stunde Zeit gehabt.