Ausrüstung

Anreise zum Aconcagua: Das Herz rutscht in meine Hose


Die Anreise zum Aconcagua soll recht entspannt laufen. Daher habe ich mich statt für die Bahn für einen Mietwagen entschieden. Man weiß ja nie, was bei der Bahn passiert. Aber es hat den Stress nicht minimiert. Und ohne die eine Stewardess wäre ich wohl nicht abgeflogen.

Durch den Mietwagen fahre ich die Nacht durch. Von Bremen nach Frankfurt in gut vier Stunden. Ich komme also um 6:15 Uhr an und stelle fest, dass die Fluggesellschaft Air Europa keinen offenen Schalter um die Uhrzeit anbietet. Also heißt es warten. Der Rucksack habe ich auf dem Weg durch den Flughafen für 10 EUR bereits einfoliert. Das erwähne ich, weil es Teil der Lösung werden sollte.

Endlich öffnet der Schalter um 8:45 Uhr. Der große Vorteil, wenn man so früh da ist: Man ist der Erste am Schalter. Ich freue mich auf diesen schnellen Check-in und den Bummel durch die Sicherheitsprüfung. Die Stewardess teilt mir meine Board-Karte zu und klebt auf meine beiden Gepäckstücke,19kg und 9kg, jeweils den Strichcode ohne etwas zu sagen. Ich wundere mich kurz und drehe mich schon weg.

Anreise zum Aconcagua mit Überraschungen
Aus zwei mach eins

Dann sagt sie: „Warten Sie kurz, Sie dürfen nur ein Gepäckstück mitnehmen.“ – Ich denke, ich müsste das zweite bezahlen. Was ja normal ist. Mein Telefonat mit der Fluglinie ein paar Tage zuvor hatte ergeben, dass ich das zweite Gepäck nur beim Check-in anmelden und bezahlen kann. Die Stewardess kann das zweite Gepäckstück nicht einchecken. Sie muss telefonieren. Ich höre nur: „Geht also nicht…“ – „Keine Möglichkeit, wenn wir so…“ – „Gibt also keine Lösung…“

Ich beginne nervös zu werden, mein Herz rutscht in die Hose. Meine gesamte Expedition zieht an mir vorbei. Ohne mich.

Da legt sie auf: „Es gibt eine Regel bei Air Europa: Zwischen dem 15.12. und 15.01. dürfen Passagiere nach Buenos Aires nur ein Gepäckstück mitnehmen.“ Ich bin entgeistert. Werde blass. Ich stammle: „Das ist meine Ausrüstung für die Anden, Steigeisen, Expeditionsstiefel, Eisaxt.. die brauche ich da….“

Dann sehe ich ein Licht in ihren Augen: „Es gibt eine Möglichkeit: Sie machen ein Gepäckstück aus den zwei. Lassen beide zusammenfolieren. Dann buche ich es als Übergepäck. Aber sagen Sie es keinem weiter.“

Ich werde euphorisch. Also den ganzen Weg zur Folienstation im Eiltempo zurück. Der Mann versteht mich. Mit größter Sorgfalt macht er aus zwei Rucksäcken ein riesiges Folienpaket. Ohne Griffe und Kanten, 28kg schwer. Damit eile ich zurück zum Schalter. Selten habe ich so geschwitzt. Das wäre mal eine Trainingseinheit für das funktionelle Training.

Ich darf beim Check-in vor. Dort gebe ich bei der lächelnden Stewardess mein 60-Euro-Übergepäck ab. Ich war noch nie so glücklich 60 Euro bezahlen zu dürfen.

Es ist fantastisch, wenn ein Unternehmen so hilfsbereite und lösungsorientierte Mitarbeiter hat.

Jetzt sitze ich endlich im Flugzeug nach Buenos Aires und schmunzle über den Einstieg in diese Reise.

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